Förderpreis Neues Deutsches Kino: "Die Hände meiner Mutter" ist der große Gewinner

Fr., 1. Juli 2016 Bavaria Film

München – Die Preisträger des Förderpreis Neues Deutsches Kino stehen fest. Das Drama „Die Hände meiner Mutter“ ist dabei mit gleich zwei Preisen gewürdigt worden: Florian Eichinger wurde in der Kategorie Regie ausgezeichnet, Andreas Döhler in der Kategorie Schauspiel.

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Die Preisträger des Förderpreises 2016

Die Preisträger Mareille Klein für „Bestes Drehbuch“ („Dinky Sinky“), Florian Eichinger für „Beste Regie“ („Die Hände meiner Mutter“) und Jana Raschke für „Beste Produktion („Haus ohne Dach“). Andreas Döhler, Gewinner „Bestes der Verleihung auf Gastspiel in Shanghai.

©Bavaria Film/Yves Krier

©Bavaria Film/Yves Krier

Den Förderpreis Neues Deutsches Kino in der Kategorie Drehbuch erhielt Mareille Klein für „Dinky Sinky“. Den Preis in der Kategorie Produktion bekamen Jana Raschke (mîtosfilm) und Igor Dovgal (Essence Film) für „Haus ohne Dach“.

Preisstifter sind die Bavaria Film, der Bayerische Rundfunk und die DZ Bank. Dotiert ist der Preis mit insgesamt 70.000 Euro. Er zählt zu den wichtigsten Nachwuchspreisen in Deutschland. Die Preisverleihung fand heute Abend in der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) statt.

FÖRDERPREIS NEUES DEUTSCHES KINO
REGIE (30.000 Euro): Florian Eichinger für „Die Hände meiner Mutter“.
SCHAUSPIEL (10.000 Euro): Andreas Döhler für „Die Hände meiner Mutter“.

Inhalt: „Die Hände meiner Mutter“
Ein Familientreffen auf einem Schiff wird zum Wendepunkt im Leben des 39-jährigen Ingenieurs Markus. Als sein vierjähriger Sohn Adam von der gemeinsamen Toilettenpause mit Großmutter Renate eine kleine Schnittwunde davonträgt, erinnert sich Markus zum ersten Mal daran, was seine Mutter ihm angetan hat, als er selbst noch ein Kind war. Markus und seine Frau Monika sehen sich mit einer undenkbaren Wahrheit konfrontiert, einem Vergehen, das man einer Mutter nicht zugetraut hätte.

Aus der Jurybegründung für Florian Eichinger:
„Hier wird von einem Schmerz erzählt, der so immens und so nachvollziehbar ist, dass es umso mehr dieser ganz besonderen und stets feinen Erzählweise bedarf, dieser klugen Psychologie der Figuren, der präzisen Schauspielführung, welche sich in allen Szenen wiederfindet. Ein Film, bei dem uns immer wieder der Atem stockte und der uns am Ende dennoch einen Weg aus der Ausweglosigkeit weist.“

Aus der Jurybegründung für Andreas Döhler:
„Welch eine Leistung und welch ein Mut, eine Figur darzustellen, die an Kläglichkeit kaum zu überbieten ist, und ihr zugleich eine unbeugsame Würde und Entschlossenheit zu verleihen.“

„Die Hände meiner Mutter“ ist eine Produktion von Kinescope Film GmbH in Koproduktion mit Bergfilm GbR und ZDF – Das Kleine Fernsehspiel. Gefördert von der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, nordmedia Fonds GmbH in Niedersachsen und Bremen und dem Deutschen Filmförderfonds.

FÖRDERPREIS NEUES DEUTSCHES KINO
DREHBUCH (10.000 Euro): Mareille Klein für „Dinky Sinky“

Inhalt: „Dinky Sinky“
Frida wünscht sich ein Kind. Doch obwohl sie ihre Beziehung einem strikten Zeugungsprogramm unterwirft, erfüllt sich der Kinderwunsch nicht. Gerade als sie zu medizinischen Maßnahmen greifen will, wird sie von ihrem Freund verlassen. Auf einen Schlag fehlt das wichtigste Hilfsmittel auf dem Weg zum Kind - der Mann für die Zeugung. Frida tut in dieser präzise beobachteten Tragikomödie alles, um ihren Traum dennoch zu verwirklichen.

Aus der Jurybegründung für Mareille Klein:
Ein „Film, der zugleich ein großes Herz und einen nüchternen Blick hat und mit großer Eleganz vor keiner Peinlichkeit haltmacht.“

„Dinky Sinky“ ist eine Produktion von luethje schneider hörl FILM GbR in Koproduktion mit NORDPOLARIS und dem Bayerischen Rundfunk, gefördert vom FilmFernsehFonds Bayern.

FÖRDERPREIS NEUES DEUTSCHES KINO
PRODUKTION (20.000 Euro): Jana Raschke (mîtosfilm), Igor Dovgal (Essence Film) „Haus ohne Dach“

Inhalt „Haus ohne Dach“:
Bewegungen des Lebens, von einem Ort zum nächsten, aber auch im Innern. Alan, Jan und Liya, geboren in Kurdistan, aufgewachsen in Stuttgart, wollen den letzten Willen ihrer Mutter erfüllen: Sie wünschte sich, neben dem im Krieg gestorbenen Vater in ihrem Heimatdorf beerdigt zu werden. Der Clan hat etwas dagegen, das Trio geht dennoch auf die Reise. Eine riskante, auch magische Odyssee in eine Heimat, die fremd und prekär geworden ist. Und auf dem Weg zeigen sich auch Zerklüftungen untereinander.

Aus der Jurybegründung für Jana Raschke und Igor Dovgal:
„Die Produzenten haben mit wenig Mitteln unter schwierigen Bedingungen einen Film entstehen lassen, der uns in seiner Wahrhaftigkeit beeindruckt, mit seiner Leichtigkeit und seinem lakonischen Humor zum Lachen bringt und in seiner Traurigkeit über das Leid, welches der Krieg in diesem Teil der Welt über die Menschen bringt, sprachlos macht.“

„Haus ohne Dach“ ist eine Produktion von mîtosfilm (Jana Raschke und Mehmet Aktaş) in Koproduktion mit Essence Film (Igor Dovgal), SWR und Arte. Unterstützt durch Kurdish Cultutal Ministry / Duhok Cinema Department und MFG Filmförderung Baden-Württemberg.

Der FÖRDERPREIS NEUES DEUTSCHES KINO

Der Förderpreis Neues Deutsches Kino wird gestiftet von der Bavaria Film, dem Bayerischen Rundfunk und der DZ Bank. Er zählt zu den höchstdotierten Nachwuchspreisen in Deutschland. Im Wettbewerb stehen die Regisseure, Produzenten, Drehbuchautoren und Schauspieler, deren Filme in der Reihe Neues Deutsches Kino beim Filmfest München zu sehen sind, und bei denen es sich um den ersten, zweiten oder dritten langen Kinospielfilm der Künstler handelt. Für Produzenten darf es maximal der sechste Film sein.

In diesem Jahr waren zwölf Regisseurinnen und Regisseure, 13 Drehbuchautorinnen und -autoren, zwölf Schauspielerinnen und Schauspieler sowie elf Produzentinnen und Produzenten mit insgesamt 14 Spielfilmen im Rennen um den Förderpreis Neues Deutsches Kino. Die unabhängige Jury bestand dieses Jahr aus der Produzentin des letztjährigen Förderpreisabräumers „Babai“, Nicole Gerhards (auch „Das Fremde in mir“, „The Prize“), dem Regisseur Dietrich Brüggemann („3 Zimmer/Küche/Bad“, „Kreuzweg“, „Heil“) und dem Schauspieler Johann von Bülow („Nach Fünf im Urwald“, „Im Labyrinth des Schweigens“, „Elser“).

Berichterstattung im Bayerischen Fernsehen

„kinokino“, das Filmmagazin im BR Fernsehen, berichtet am Sonntag, den 3. Juli 2016, in „kinokino extra: Das Beste vom Filmfest München“ vom 34. Filmfest München und zieht Bilanz von Deutschlands größtem Sommerfestival.

Dabei stellt „kinokino“ nicht nur die filmischen Höhepunkte des Filmfests vor, sondern berichtet auch von der Preisverleihung des Förderpreis Neues Deutsches Kino und stellt die Gewinnerfilme vor. Um 18 Uhr in 3sat und um 23:30 Uhr im BR Fernsehen.

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